Die Geschichte des Schlosses in Kurzform

1285
In Spitz werden zwei Burgen erwähnt: "Hinterhaus" - jetzt "Ruine Hinterhaus" - und die "Niedere Feste" - das spätere Schloss im Markt. Die "Niedere Feste" im Markt schützte den Kern der Siedlung Spitz. Sie lag am Rande des Mauergürtels, der den Markt umgab. Unter ihrem Schutz konnte sich Spitz als Handelsplatz entwickeln.

1438
Die Feste im Markt wird als zerstört berichtet (Feuer ?)
16./17. Jhdt. Die Adelsgeschlechter der Kirchberger und der Kueffstainer nehmen ihren Wohnsitz in Spitz und bauen auf den Grundmauern der Feste im Markt ein Schloss im Renaissance-Stil auf. Spitz wird zu einem Zentrum des Protestantismus in Niederösterreich.

1613

Errichtung einer protestantischen Schlosskapelle- im Volksmund später "Judentempel" genannt - abgeleitet von "Luthertempel" (siehe auch Weiheinschrift auf roter Marmortafel im Hof).
Ein Torturm mit Predigerkanzel auf dem heutigen Ortsfriedhof - genannt "Pastorenturm" - ist ebenfalls Zeuge dieser Epoche.

1618 - 1648

Im 30-jährigen Krieg kommt es zur Erhebung des protestantischen Adels gegen den katholischen Kaiser Matthias. Der Spitzer Gutsherr Hans Lorenz II. von Kueffstain bringt als Feldherr der Protestanten den kaiserlichen Soldaten unter General Bouquoy eine Nie-derlage bei.

1620
Als Rache wird der Markt Spitz samt Schloss und Kapelle geplündert und niedergebrannt. Die protestantische Kapelle wird später nicht mehr aufgebaut.

1672
Ein Feuer, das im Hause eines Bäckers nahe dem Schloss ausbricht, vernichtet das Schloss und einen Teil des Marktes.
18. Jhdt. Die Herrschaftsinhaber setzen Pfleger oder Verwalter mit Sitz im Schloss ein.

1871
Ende der Herrschaft Spitz, Verkauf des Schlosses an den Wiener Bürgerspitalfonds, Schaffung von Wohnraum für Spitzer Bürger

ab 1924
Sitz der Verwaltung der Österreichischen Bundesforste, Revier Spitz

1991
Ankauf des Schlosses durch die Marktgemeinde Spitz

1997

Gründung des "Vereines zur Renovierung und Revitalisierung des Schlosses zu Spitz" und Beginn der Wiederinstandsetzung

 

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Westseite des Hofes
Allianzwappen der Freiherren von Kueffstain, Schlossherren von 1587 bis 1646

 

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Ostseite des Hofes
Wappen der Grafen Dietrichstein, Schlossherren von 1680 bis 1861

 

 

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Weihe-Inschrift der protestantischen Schlosskapelle auf roter Marmortafel

Übersetzung aus dem Lateinischen:
"Kirche, dem Gott Jakobs, der unteilbaren Dreifaltigkeit geweiht, welche, des zukünftigen Zeitalters gedenkend, der Erlauchte und Edle Herr Laurentius Kueffstain, Freiherr von Graillenstein, Herr in Spitz, zu seinem und der Seinigen Angedenken, wie auch zum Angedenken der Frömmigkeit und Ergebenheit der Ratsherren und der Bewohner der Gemeinde Spitz in diesem Zustande errichten ließ, im Jahre nach der Wiedererwerbung des Heiles 1613, am Tage der heilligen Einweihung dem 18. Mai."

 

 Spitz ist zertifizierte Gemeinde

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